30. August 2022

Costa Rica-Rundreise

Am 16. September beginnt unser nächstes grosses Abenteuer. Zusammen mit Pierre verreisen wir nach Costa Rica, wo wir vier Wochen mit einem Mietauto unterwegs sein werden. Da werden wir sicher tolle Erlebnisse und Begegnungen mitbekommen. Als Leser kannst du dabei sein.

Freitag, 16. September
Wir, d.h. Margrit, Pierre und ich, sind gerade kurz vor dem Besteigen des Fliegers Richtung San José. Die  Passagiere stehen in der Schlange, wir sitzen noch vor den leeren Kaffeetassen. Aber schon bald ist es soweit…
Nach etwas mehr als zwölf Stunden ruhigen Flugs landen wir in San José. Enttäuscht müssen wir feststellen, dass hier das Wetter nicht nach unseren Wünschen ist. Es regnet in Strömen, und die Berge rundum sind weit herunter nebelverhangen. Die Zollformalitäten und die Gepäckkontrolle schaffen wir problemlos. Beim Ausgang wartet der bereits gestern bestellte Taxichauffeur und fährt uns gekonnt, nicht ganz Schweizer Verkehrsregeln entsprechend durch den dichten Freitagabendverkehr zum Hotel. In einem gemütlichen italienischen Beizli mit überaus freundlicher Bedienung lassen wir den sehr langen Tag bei Pasta, Gemüse und einem Glas Rosé ausklingen. Und nun geht es ab in die Klappe. 

Samstag, 17. September
In der Nacht macht sich der Jetlag bemerkbar. Da wir unsere Uhren um acht Stunden zurückstellten, hatten wir einen langen Tag hinter uns und wir gingen früh zu Bett. Dafür bin ich dann schon um halb vier wach, und das Wiedereinschlafen macht Mühe. Aber irgendwie steht dann endlich doch die Sonne auf. Das Wetter zeigt sich von seiner besten Seite. Und so machen wir einen ersten Spaziergang in der Umgebung des Hotels. Zu dieser Zeit scheinen noch die meisten Leute zu schlafen. Ganz wenigen Autofahrern, vielen Joggern  und zwei Radfahrern begegnen wir. Exotische Vögel singen in den zahlreichen Bäumen und Palmen, die zumeist in gepflegten Gärten stehen. 
Nach sieben Uhr wird das Frühstück im Hotelgarten neben dem Pool serviert: Fruchtsaft, Wassermelone, Milchkaffee, Toastbrotscheiben mit Butter und Rührei. Einfach, aber es schmeckt. 
Um viertel nach acht besteigen wir ein Taxi und lassen uns zum Mercado Central im Innern eines überdachten Gebäudes in San José fahren. Da sind die Marktfahrer damit beschäftigt ihre Produkte so zu präsentieren, damit sie mögliche Käufer von der Qualität ihrer Ware überzeugen können. Das Angebot ist überwältigend: Früchte und Gemüse, Fisch und Fleisch, Gewürze und natürliche Medikamente, Blumen und Pflanzen, Werkzeuge und Handyzubehör, Haushaltgegenstände… und natürlich auch Esswaren und Getränke. Die Stände stehen sehr eng zusammen, aber mit so wenigen Interessenten zu so früher Stunde stellt diese Enge noch kein Problem dar.


Wir besichtigen noch einige Sehenswürdigkeiten wie Kirchen, Regierungs- und Museumsgebäude, Pärke und zahlreiche Monumente zu historischen Ereignissen und Personen. Den Besuch der costarikanischen Hauptstadt schliessen ihr ab mit einem nochmaligen Durchschreiten der Fussgängerzone und der Markthalle. Und nun wimmelt es nur so von Menschen. Viele von ihnen wollen etwas verkaufen, und sei es nur ein Schleckstenglel. Unübersehbar sind auch die Bettler, zum Teil auch junge Mütter mit ihren Babys.
Als sich der Himmel immer mehr überzieht, halten wir Ausschau nach einem Taxi und lassen uns in die Nähe unseres Hotels in Escazù fahren. Hier geniessen wir noch einen Drink und anschliessend ein Bad im kühlen Pool. Und während ich diesen Bericht schreibe, zieht ein recht heftiges Gewitter auf, das uns in unsere Zimmer flüchten lässt.
Für unser heutiges Znacht haben wir ein Lokal in der Nähe unseres Hotels ausgesucht. Wir hoffen, dass der Regen schon bald etwas nachlässt.
Diese Hoffnung erfüllt sich nicht. Es blitzt, donnert und schüttet, ein tropisches Gewitter geht über uns weg. Im Starkregen suchen wir unser auserwähltes Lokal auf. Es sieht gut aus, aber was mir aufgestellt wird, entspricht nicht meinem Geschmack. Eine kühle und köstliche Sangria in einer nahen Bar und das Ende des Regens erhellen die Stimmung. Allerdings macht sich der Jetlag auch in dieser Nacht bemerkbar.

Sonntag, 18. September
Schon kurz nach zwei ist es Essig mit Schlafen. Wir beide dösen so vor uns hin, erwarten den Tag. Ab viertel nach fünf bereiten wir uns auf den heutigen Tag vor. Es heisst, eine Zweitagespackung erstellen für den Aufenthalt in Tortuguero.
Nach dem Frühstück packen wir unsere restlichen Sachen, lassen ein Taxi kommen und wollen uns in die Stadt zur Autovermietung begeben. Der bestellte Wagen ist für unsere Koffern und uns drei zu klein, also fahre ich mit den Koffern mit und Margrit und Pierre folgen etwas später in einem zweiten Auto.
Die Übergabe klappt sehr gut, was aber darauf folgt, ist recht abenteuerlich. Wir fahren jedenfalls ausserhalb San Josés auf einen Stau auf. Lauter riesige Laster stehen aufgereiht vor uns und dazwischen ein paar wenige PWs. Ein Grossteil dieser Wagen wendet und fährt wieder retour. Pierre und ich steigen nach längerem Warten aus und versuchen, uns zu erkundigen, was los ist. Die Strasse Richtung Guapiles ist offenbar in der Nacht zuvor bei dem heftigen Gewitter verschüttet worden. Ein freundlicher Costa Ricaner, der mit seinem SUV etwas weiter vorne im Stau steht und mit dem wir vorher geredet haben, wendet nun sei Fahrzeug ebenfalls und winkt uns zu, wir sollen ihm folgen. Und nun beginnt eine rund vierstündige „Verfolgungsjagd“ durch Ortschaften, enge und kurvenreiche Strassen, über Berge und Täler, nicht immer ganz ungefährlich, die dann glücklich und mit einem abgekämpften Pierre etwa vierzig km vor unserem Ziel, Tortuguero, endet. Dort hält unser „Weggefährte“ an und zeigt uns, wohin  die Weiterfahrt geht. Er fährt ab da weiter zu seinem Anwesen, und wir erreichen bald danach den bewachten Parkplatz bei der Landestelle der Boote nach Tortuguero. 
Mit einem Boot geht die Fahrt danach auf dem Fluss weiter zu unserer gebuchten Unterkunft, wo wir kurz vor dem Einnachten eintreffen.


Nach den Eincheckungsformalitäten und einer Dusche finden wir einen tollen Ort für den Apéritif, das anschliessend köstliche Diner mit Meeresfrüchten und den Schlummertrunk auf einer Freiluftterrasse: Karibikfeeling pur – PURA VIDA.

Montag, 19. September
Heute Morgen beginnt der Tag früh und spektakulär. Um fünf Uhr gehen wir an den Strand. Der Sonnenaufgang lässt nicht lang auf sich warten. Viele Wolken und ein Loch darin, ziemlich genau an der Stelle, wo die Sonne aus dem Meer steigt, lassen uns einen Prachtsereignis erleben. 
Als nächstes steht uns eine frühmorgendliche Bootsfahrt mit einem einheimischen Guide bevor. Er fährt uns mit seinem Schiff durch die Arme des hier mündenden Rio Tortuguero und macht uns auf die zahlreichen Tiere und Pflanzen aufmerksam. Durch dichten Regenwald dringen wir in die Wildnis ein und können den sich an Blättern gütlich tuenden verschiedenen Affen zusehen, ergötzen uns an ihren Kletterkünsten, sehen verschiedene Reiher und einen Kingfischer beim Lauern auf Beute, beobachten Kaimane, die reglos im Wasser liegen oder sich auf einem Baumstrunk sonnen, sehen in der Luft schaukelnden Schmetterlingen zu… wirklich ein spektakuläres Schauspiel. Nach diesem rund dreistündigen Event gibt es Frühstück: frische Ananas, Papaya, Wassermelone, Fruchtsaft, Kaffee, Pfannkuchen mit Butter und Honig. Darauf folgt Siesta. Wir machen uns für den Abendausflug fit.


Ein Strandbesuch und ein kurzes Bad im Karibischen Meer, dessen Wasser lauwarm ist, sowie ein Nickerchen auf der Hotelplattform auf den Rio Tortuguero gehören dazu. 
Nach dem Nachtessen, heute Abend mit Ceviche, um 21 Uhr beginnt unsere mit Spannung erwartete Schildkrötenexkursion. Unsere Guia erklärt uns die geltenden Regeln: kein Licht, kein Blitz, kein Handy… Danach machen wir uns auf den Weg. Der Anmarsch hinter dem Baumstreifen vor dem Sandstrand dauert eine Viertelstunde. Dort bekommen wir nochmals Instruktionen. Ein Scout der Organisation zum Schutz dieser urtümlichen Tiere teilt nun der Guia mit, wo gerade eine Eiablage stattfindet. In Zweierkolonne, händchenhaltend bewegt sich nun unsere Gruppe bei schwachem Rotlicht auf die Stelle zu. Dort sind noch weitere Gruppen zu sehen. Wir werden zu einer Stelle mit einem riesigen Loch ganz am Vegetationssaum geführt. Die Guia versammelt uns im Halbkreis und leuchtet mit ihrer Rotlichttaschenlampe in die Vertiefung. Dort können wir das Hinterteil einer riesigen grünen Meeresschildkröte erkennen, darunter eine grosse Anzahl weisser Pingpongbälle, die Schildkröteneier, und immer wieder kullert aus dem After des Muttertiers ein weiters Bällchen zum Haufen. Ein eindrückliches Schauspiel! Abwechselnd mit anderen Gruppen dürfen wir dem weiteren Verlauf dieses aussergewöhnlichen Ereignisses mitverfolgen und erhalten zwischendurch weitere Erklärungen. Die Hauptdarstellerin schaufelt nach der Eiablage ihr Gelege mit Ihren Flossen mit heftigen Bewegungen zu, wird von den anwesenden Fachleuten dabei noch genauer untersucht, neu gechipt, hinterlässt neben ihrem Gelege ein Loch zur Täuschung der Liebhaber von Schildkröteneiern und begibt sich auf den Weg zum nahen Wasser, wo sie zurück in ihr angestammtes Element taucht. Rund zwei Stunden dauert eine solche Eiablage. Und wir durften dabei sein, eindrücklich und trotzdem fragwürdig. Immerhin bekommt die Schutzorganisation, die sich für die Erhaltung dieser Urtiere einsetzt, einen wichtigen finanziellen Zustupf. 
Wir gehen zurück zu unserer Unterkunft. Die Restaurants sind zu dieser Zeit geschlossen, so dass unser Schlummertrunk am Ufer des Flusses aus einem einfachen Glas Wasser besteht.

Dienstag, 20. September
Wie gewohnt sind wir schon früh wach. Wir brauchen die Zeit, um uns auf den heutigen Reisetag bereit zu machen. Schon bald nach dem Frühstück fährt unser Boot den Rio Tortuguero hinauf nach La Pavona. Vollbeladen mit Gepäck und Passagieren erreichen wir den dortigen Parkplatz mit einiger Verspätung, da unser Bootsführer die zahlreichen Flusswindungen und die Untiefen vorsichtig ansteuert. Unser Mietauto steht unversehrt am abgestellten Ort. Nach sorgfältigem Beladen und Festzurren der Koffern geht die Fahrt zurück nach Guapiles los. Pierre weicht den zahlreichen Löchern  und andern Schäden auf der Strasse geschickt  aus.
In Guapiles erreichen wir die Strasse 32 nach Puerto Limon. Sie befindet sich im Ausbau zur Autobahn und ständig heisst es die Spur wechseln, Baustellen umfahren. Auch dieses Mal fahren wir auf einen gewaltigen Stau auf. Lastwagen stehen aufgereiht auf der Fahrbahn, und die PWs wenden. Schnell stellen wir fest, dass sie auf der abgetrennten, fast fertiggestellten Fahrbahn Richtung Süden unterwegs sind. Also wendet auch Pierre unser Auto, sucht sich eine Durchfahrt auf die andere Fahrbahn und schon bald sehen wir die Erklärung für den Stau: ein Lastwagenunfall. Sicher zwei Riesengefährte blockieren richtiggehend verkeilt ineinander die Fahrbahn. Ein freundlicher Puerto Ricaner schleust uns durch das Chaos, und so erreichen wir dann nach einer zeitlich langen Fahrt unser Ziel, Cahuita. 


In der Nähe des Eingangs zum gleichnamigen Nationalpark, am Strand finden wir ein gemütliches Gartenbeizli, wo wir uns bei einem Fruchtsaft vom Reisestress erholen und Kontakt zu unserer Gastgeberin Karin aufnehmen.
Als nächstes fahren wir zu unserer Unterkunft für die nächsten vier Nächte. Wir hausen in einem Bungalow, abseits der Zivilisation. Tiere aller Arten, eine reiche Pflanzenwelt mit prächtigen Blüten und riesigen Stämmen umgeben uns. Das Bungalow ist einfach eingerichtet, verfügt aber über die notwendigen Gerätschaften. 
Zum Abendessen gehen wir, bewaffnet mit Taschenlampen und begleitet von zahlreichen Glühwürmchen, in ein nahes Gartenrestaurant, wo wir es uns wohl sein lassen. Gut genährt und müde kehren wir bei totaler Finsternis in unser „Häuschen“ zurück, wo ich schnell und mühelos einschlafe.

Mittwoch, 21. September 
Schon früh werden wir vom Gebrüll der Affen geweckt. Nach einem Rundgang im Garten marschieren wir zum Zentrum Cahuitas, wo wir das Frühstück nach längerer Suche in einem einfachen Restaurant an der Strasse einnehmen. Es besteht aus Fruchtsaft, Früchten (Ananas, Wassermelone, Papaya), Rührei mit Käse und Schinken, Toastscheiben, Milchkaffee und einer gelben Sauce. 
Nun ist der Besuch des hiesigen Nationalparks auf unserem Programm. Der Eintritt ist gratis, ein Beitrag an den Unterhalt kann geleistet werden. Eine einheimische Angestellte, die das Gepäck kontrolliert, spricht mich in Schweizerdialekt an, wirklich sonderbar. Sie erklärt darauf, dass ihr Vater Schweizer sei. Ein bestens unterhaltener Fussweg führt der Küste entlang ca. vier km bis zu einem Kap. Wir benötigen dafür rund drei Stunden. Es gibt viel Sehenswertes, u.a. Brüll- und freche Kapuzineraffen, verschiedene Schmetterlinge in grosser Zahl, darunter auch der hellblaue Morphofalter, praktisch handzahme Waschbären mit ihren Jungen, die wir aber gemäss Weisung der Parkbehörde nicht streicheln, wunderschön blühende Pflanzen, eine hochgiftige, zitronengelbe Babyschlange … und …und… am besten gehen Sie selber hin. Margrit und Pierre fotographieren auf Teufel komm raus.


Angekommen an unserem Ziel, nehmen wir nach einer Pause den Rückweg unter die Füsse. Verschwitzt und müde erreichen wir den Parkausgang und erfrischen uns im naheliegenden Gartenrestaurant mit einem Früchtesmoothie. Schliesslich liegen noch etwas mehr als zwei km Weg vor uns. Wir decken uns noch mit Wasser, Kaffee und wenig Proviant ein. Müde und abgekämpft gehen Pierre und ich noch ins lauwarme Meer, duschen anschliessen und ruhen uns etwas aus, um für das Abendessen bereit zu sein. Leider ist auch heute die gewünschte Beiz geschlossen, angeblich wegen Problemen mit Kreditkarten. Vielleicht klappt es dann morgen. So essen wir halt wieder am selben Ort wie gestern – gut, aber nicht aussergewöhnlich.

Donnerstag, 22. September
Für heute haben wir uns einen gemütliches Programm vorgenommen. Nach einigen Erkundungen im riesigen Garten unserer Unterkunft fahren wir zur Hauptstrasse Richtung Puerto Viejo. Dort gibt es gemäss unserer Gastgeberin Karin eine Bäckerei mit Café, wo u.a. Croissants à la française angeboten werden. Dort geniessen wir unser Frühstück. 
 Danach geht unsere Fahrt weiter nach Bribri. Dort ist laut Costa Rica-Führer ein hübscher, versteckter Wasserfall. Wir gelangen an die Abzweigung mit dem Wegweiser „Two Waterfalls“. Ein sehr steiles Strässchen führt den Hang hinauf, vorerst noch gepflästert, dann gestampft. Nun folgt eine steile Linkskurve, und weiter geht es relativ flach zu einer Hütte mit davorstehendem PW. Ein älterer Mann mit einem Bündel costa-ricanischer Banknoten in der Hand empfängt uns freundlich und gibt uns zu verstehen, dass es auf dem weiterführenden Karrweg zu den Wasserfällen gehe. Er verlangt den Eintrittspreis, 1000 Colones pro Person, und erklärt uns in Spanisch, Englisch und mit Gesten, dass dort hinten ein Parkplatz sei, wo wir das Auto hinstellen können. Nach rund hundert Metern, teilt sich der Weg in zwei weiterführende Spuren, die eine steil abwärts, die andere ebenso aufwärts. Welche ist die richtige? Zu Fuss zurück, nachfragen, und weiter geht es den Berg hinunter. Nach weiteren zweihundert Metern geht es derart steil hinunter und ist der Weg derart ausgefahren, dass wir und für den Abbruch der Übung entscheiden. Pierre fährt rückwärts bis zur Abzweigung und wendet dort das Auto. Danach fährt er zurück zu Eintrittshütte. Wir lassen den Wagen nach Absprache mit dem Parkwächter dort im Schatten stehen und nehmen die 800 Meter, die er uns prophezeit, unter unsere eigenen Füsse. Wir gelange nach rund 500 Metern steil hinunter zu einem Parkplatz, wo wirklich wenige Autos abgestellt sind. Danach führt ein schmaler, steiler Pfad mit alten Autoreifen in Stufen abgesichert und stellenweise mit Geländern zu zwei felsigen Absätzen, wo ein sich Bach darüber hinweg in recht grosse, darunterliegende Becken ergiesst. Im oberen dieser beiden Becken tummeln sich ein paar wenige Leute, Frauen, Männer und Kinder. Und zu denen gesellen wir uns ebenfalls. Herrlich kühles und klares Wasser verschafft uns nach dieser Schwitztour Linderung. Es ist wunderbar herrlich, in diesem Nass zu verweilen, mit den Baumkronen darüber, sich unter den Wasserfall zu begeben und den Nacken vom niederfallenden Wasser massieren zu lassen. 
Nach diesem Wohlfühlevent müssen wir aber wieder die 800 Meter schweisstreibend den Hang hochkrackseln. Nun wählen wir noch die andere Wegvariante und gelangen zu einem prächtigen Aussichtspunkt, wo wir die Ausdehnung des Waldes erahnen können und in der Ferne das Meer sehen. Auf Umwegen und mit einem Erfrischungshalt dazwischen gelangen wir zu unserer Unterkunft. 


Als wir zu unserem Diner aufbrechen wollen, geht ein Gewitter über uns nieder. So nehmen wir den Apéro auf unserem gedeckten Vorplatz. Schon bald hört es auf zu regnen und wir begeben uns zu unserem Diner-Restaurant, Chaos Paradise. Heute Abend ist geöffnet. Wir sind fast die einzigen Gäste. Die Bestellumg können wir aufgeben, doch schon kurz danach geht das Licht aus – der Strom ist weg. Wir beratschlagen noch, was wir tun könnten, wenn auch der Elektroherd ausgestiegen ist. Aber hier wird mit Gas gekocht. Mit einer Notlampe auf dem Tisch und bei Kerzenschein geniessen wir ein vorzügliches Mahl. Und im Verlauf des Abends fliesst dann auch der Strom wieder, so dass wir noch von der funktionierenden Strassenbeleuchtung profitieren können und den Heimweg problemlos finden.

Freitag, 23. September
Wir haben gestern beschlossen, dass wir heute früher in den Nationalpark gehen. Schon um viertel vor sieben fahren wir zum gleichen Café wie gestern. Allerdings regnet es leicht. Um acht stehen wir vor dem Parkeingang. In gemütlichem Tempo machen wir uns auf den Weg. Der Regen hört schon bald auf, den Schirm haben wir vergebens mitgenommen. Heute sehen und fotografieren wir neue Sachen. Speziell kleinere Tiere und Pflanzen erregen unsere Aufmerksamkeit. So können wir verschiedene Schmetterlinge, Amphibien, landbewohnende Einsiedlerkrebse und Krabben, Hörnchen, Spinnen u.a. beobachten. Rund vier Stunden verbringen wir im Park.


Danach ist vor der Heimkehr ein Smoothie im nahen Gartenrestaurant angesagt. 
Den letzten Nachmittag in Cauhita verbringen wir im Garten und unter dem Vordach unsere Cabina. Ein Bad im nahen Meer liegt auch noch drin. Da Margrit sich nicht so wohl fühlt, gehen Pierre und ich allein zusammen mit unserer Gastgeberin Karin zu Chao dinieren. Das Essen schmeckt, wir erfahren viel über das Leben einer Schweizerin in Costa Rica und über die Lebensverhältnisse hier in Cahuita: Geschichten, die das Leben schreibt. Für uns steht nachher fest: Hier für immer zugeben ist nichts für uns.

Samstag, 24. September (Weiterreise)
Da uns ein eventuell langer Reisetag bevorsteht, brechen wir früh auf. Um halb sieben ist unsere Cabina geräumt und unser Auto beladen. Wir verabschieden uns von Karin und ihrem wunderbaren Garten. In der nahen französischen Bäckerei geniessen wir ein schmales Frühstück: Kaffee mit Milch, Tee, frische Brotscheiben.
Und dann geht die Fahrt los. Unser erstes Ziel ist das Monumento National Guyabo. Die ersten hundert km legen wir problemlos und in relativ kurzer Zeit zurück. Viele Baustellen und die schweren Lastwagen auf der Strecke Puerto Limon – Siquirres behindern unser Vorwärtskommen in erträglichem Mass. Aber was folgt, ist Abenteuer pur.
Kurz nach Siquirres zweigen wir rechts ab, so wie es uns unsere Navigation-App auf dem Handy anzeigt. Schon bald müssen wir eine Baustelle umfahren und machen dabei einige km mehr auf Naturstrassen. Das schaffen wir ohne Probleme und landen wieder auf der gewünschten Strasse. Aber nun folgen die abenteuerlichen Strassenabschnitte. Da ist der Belag nicht mehr vorhanden, die Strasse teils abgerutscht, ganze Strassenabschnitte sind zu steilen Bachbetten mutiert. Wir steigen aus und machen ein paar Schritte, um zu beurteilen, ob wir es mit dem Auto schaffen. Diese Abschnitte schaffen wir wirklich. Bei einem Strassenstück sind Arbeiter damit beschäftigt, die Schäden zu reparieren. Zu guter Letzt schickt uns das Navi ein steiles Natursträsschen hinauf mit viel losem Kies als Belag. Und da macht unser Auto schlapp. Etwa hundert Meter muss Pierre rückwärts steil hinunter fahren. Und nun geht unsere Reise ohne genaue Orientierungspunkte weiter. Das Navi verlangt bei jeder sich bietenden Gelegenheit Umkehr. Doch nach einiger Zeit zeigt es uns eine Ausweichroute an, die uns ans Ziel führt, das Nationaldenkmal Guayabo.
Da stellen wir unser Auto, eingewiesen von einem älteren Manne, nahe beim Tickethäuschen an den Strassenrand und besichtigen dieses Denkmal. Es sind hier archäologische Überreste aus den Jahrhunderten 300 vor bis 1400 nach Christus zum Vorschein gekommen, sehr wahrscheinlich präkolumbianisch. Zu diesen Funden fehlen genaue Informationen, wozu sie erstellt wurden. Die ganze Stätte umfasst ein recht grosses Gebiet und hinterlässt einen eindrücklichen Nachhall, da offenbar keine Nachfahren vorhanden sind. Vielleicht klären sich genauere Umstände im Laufe der Zeit auf.


Danach kehren wir im  nächsten Dorf, in Santa Cruz, ein, um uns für den Rest der Wegstrecke  zu stärken, und erreichen danach schon bald unser heutiges Ziel, Cot bei Cartago. Wir checken im vorgebuchten Hotel ein, aber oh Schreck, Pierres Handtasche fehlt. Der Anruf  der freundlichen und hilfsbereiten Rezeptionisitin im vorher besuchten Lokal bestätigt das Verbleiben des fehlenden Objekts an eben diesem Ort.  Und so machen wir, Pierre und ich, uns nochmals auf den Weg dorthin, keine lange, aber eine überaus schwierige Strecke, da nun einsetzender Regen, grausame Löcher in der Strasse, aufkommender Nebel und die rasend schnell einbrechende Dunkelheit erschwerte Verhältnisse hervorrufen. Nach rund anderthalb Stunden sind wir zurück im Hotel. Das Nachtessen vor Ort entschädigt uns für den zusätzlichen Aufwand.

Sonntag, 25. September
Um 06:30 treffen wir uns zum Frühstück, denn morgens früh sind die Wetterverhältnisse zum vorgesehenen Besuch des Vulkans Irazú am besten. So starten wir um 07:15 Uhr mit langen Hosen, guten Schuhen und einer Fleecejacke ausgerüstet. Die Autofahrt auf fast 3400 m ü.M. dauert knapp eine Dreiviertel Stunde. Vorbei an einer riesigen Zahl Radfahrern und weniger Töfffahrern gelangen wir zur Ticketkabine, wo Pierre seine gestern gebuchten Billette auf dem Handydisplay vorweisen muss. Zudem müssen wir die Parkgebühr fürs Auto begleichen. Beim Parkplatz angekommen, machen wir uns auf den Weg, der auf einer grossen Tafel aufgemalt ist.
Wir gehören wohl zu den ersten Besuchern dieses Naturdenkmals heute Sonntagvormittag. Der Himmel ist weitgehend blau, da und dort sind Schleierwolken zu erkennen, es ist kühl und die Besucherzahl noch spärlich. Wir gehen auf betonierten Wegen und auf Lavasandbögen entlang der vorgegebenen Route und schauen in die Krater hinunter. Rauch ist nirgends zu erkennen. Aber die Aussichten sind recht spektakulär, sowohl auf die zahlreichen Hänge wie auch tief hinunter in die Täler. Und irgendwie riecht es hier überall nach Schwefel. Die auf Bildern sichtbaren Kraterseen sind ausgetrocknet.
Danach steigen Margrit und ich noch zum höchsten Punkt auf  3430 m hoch. Unterdessen sind aber Nebelschwaden hochgestiegen und in die Krater hinein geschwappt, so dass die Sicht in die Tiefe verschleiert wird. Pierre holt uns mit dem Auto ab. Nach einem Zwischenhalt im Bergrestaurant fahren wir durch teils dichten Nebel zurück zum Hotel. 


Am Nachmittag statten wir dem Nationalheiligtum Costa Ricas, der Basilica de Nuestro Señora de Los Ángeles, im nahen Cartago einen Besuch ab. Da zum Zeitpunkt unseres Besuchs gerade eine Messe gefeiert wird, schauen wir uns sonst noch um in der Nachbarschaft der Kirche. In einem Café geniessen wir ein vorzügliches Smoothie aus einheimischen Früchten und Milch oder Wasser. Danach begeben wir uns in die Kirche. Diese war übrigens zum Zeitpunkt der Messe voll besetzt. Auch jetzt sind viele Menschen darin betend anzutreffen. Was uns speziell berührt, ist der Umstand, dass einige Gläubige , zum Teil ganze Familien, auf den Knien den Mittelgang entlang bis vor den Hauptaltar rutschen und dort betend verweilen. Die Basilika wurde übrigens, nachdem ihr Vorgängerbau 1910 durch ein schweres Erdbeben vollständig zerstört worden war, neu gebaut. Der Baustil mit den vielen Säulen erinnert an byzantinische Kirchen. Die Ausmasse sind recht spektakulär. Ein nahendes Gewitter macht unserem Ausflug ins Zentrum von Cartago ein Ende.
Das Nachtessen nehmen wir in dem unserem Hotel benachbarten Restaurant 1910 ein. Die Räume sind mit Grossaufnahmen der Erdbebenruinen von 1910 ausgestattet. Das Essen schmeckt sehr gut. Scheinbar ist es hier üblich, dass die Restaurants an Sonntagen früh schliessen. Ab halb sieben ist tote Hose, und wir gehen früh zu Bett.

Montag, 26. September
Wir verlassen heute Cot nach dem Frühstück und der Abgabe unserer Zimmer Richtung Süden. In Cartago gelangen wir schon bald auf die Transamericana. Hier kommen wir zügig voran. Schon um halb zehn treffen wir in unserer Lodge ein. Unsere Bungalows sind noch nicht bereit, aber der freundliche Rezeptionist berät uns bestens, indem er uns auf markierte Trails in der Umgebung aufmerksam macht. Zuerst aber geniessen wir mit Sicht auf eine Kolibrifutterstelle einen Fruchtsaft. Zudem werden die ersten Fotos gemacht. Und es regnet für kurze Zeit.
Danach begeben wir uns auf einen der vorgeschlagenen Pfade und erleben hier eindrücklich, was ein Nebelwald ist. Zuerst zeigt sich noch die Sonne, aber allmählich schwappen Nebelschwaden den Hängen entlang. Der Pfad führt steil hinunter, und wir überqueren mehrere rauschende Bäche auf einfachen Brücken. Von den Bäumen hängen Algen- und Pflanzenbärte. Überall wachsen Bromelien. Alles ist feucht. Der Boden ist durchnässt, aber wir sehen einige interessante Vögel und viele Pflanzen.


Nach rund zwei Stunden sind wir zurück, und ebenfalls der Regen. Ein weiterer Saft bringt uns wieder in Fahrt. Schon bald einmal können wir unsere einfachen Bungalows beziehen. Danach gehen wir, nach einem weiteren Regenschauer auf eine zweite Tour. Hier erleben wir erneut, welche Auswirkungen das Wetter auf menschliche Werke hat. Die Zufahrt zum gewählten Trail ist nicht mehr befahrbar, die Oberfläche breit aufgerissen und zum Teil um einen halben Meter abgerutscht. Beeindruckend auf diesem Pfad sind die Urwaldriesen, die zum Teil sicher einige Jahrhunderte auf dem Buckel haben, aber auch die Strünke abgestorbener und verwesender Bäume – ein tolles, aber auch anstrengendes Erlebnis.
Nun steht uns als nächstes das Abendessen bevor. 

Dienstag, 27. September
Für heute früh haben wir einen Guide für zwei Stunden gebucht. Um halb sechs stehen wir voll ausgerüstet bereit: warme Kleider, gute Schuhe, Fotoapparat, Handy, Feldstecher. Wir sollen und wollen einen der berühmten Vögel Mittelamerikas sehen. Aber unser Guide fehlt. Nach einer halben Stunde Verspätung trifft auch der ein. Unsere Reklamation kann er entkräften. Auf seinem Mail steht wirklich sechs Uhr. Dann starten wir halt um sechs, wir sind ja schliesslich in Lateinamerika bei den Latinos. 
Rund zwanzig Minuten müssen wir dem Guide hinterherfahren. Etwas abseits der Transamericana hält er bei einem kleinen Gehöft und heisst uns aussteigen. Dort rüstet er sich aus mit einem Fernrohr mit Stativ, einer Kamera mit einem weiteren Stativ, Stiefeln, und dann folgen wir ihm einen steilen Weg ein paar  hundert Meter hinauf zu einer Hütte mit WC, Kochgelegenheit und ein paar Bänken und Tischen. Das ist die Hide, von der aus wir den Quetzal beobachten können. Und kaum hat er das Wort Quetzal in den Mund genommen, fliegen zwei Quetzalhähne in den nahestehenden wilden Avocadobaum, als ob sie unseren innigsten Wunsch erahnt haben, und verstecken sich darin. Unser Guide erklärt uns, dass die Quetzale sich nun rund um den Baum umsehen, wo die besten Früchte hängen, um sich danach daran gütlich zu tun. Er stellt nun sein Fernrohr auf und stellt es ein. Ein erster Blick hindurch lässt uns einen Teil des grün schillernden Federkleids erkennen. Ab jetzt überschlagen sich die Ereignisse. Der Quetzal lässt sich an verschiedenen Orten ganz nahe und etwas weiter entfernt nieder und zeigt sich von der besten Seite. Nicht nur wir sind entzückt bzw. entrückt, auch unser Guide fotografiert auf Tod und Leben. Er gesteht uns dann, dass er mit solchen Bildern etwas verdienen kann und dass seine Ausrüstung nicht nur für einen Costa Ricaner ein halbes Vermögen wert ist. Und nun noch zum Höhepunkt. Als unser Guide Anstalten macht, die Übung abzubrechen, wagt sich der eine Quetzalhahn noch etwas näher zu uns. Und da geht das Geknipse noch einmal los. 


Als wir dann doch noch abbrechen können, kommen wir mit dem Besitzer des Grundstücks ins Gespräch, was das auch immer heisst. Seine Produkte sind verschiedene Früchte und Gemüse. Mit dem Tourismus verdient er sich noch etwas dazu. Wir dürfen dann noch eine Grua-Frucht probieren, sie schmeckt vorzüglich. Und damit ist ein weiterer Höhepunkt unserer Reise erreicht.
Nach diesem Erlebnis fahren wir zurück in unsere Unterkunft, frühstücken, packen unsere Sachen und ca. um zehn Uhr starten wir zu einem neuen Abenteuer.
Unsere Fahrt geht Richtung San Isidro de General. Im Ort angekommen, fährt Pierre zu einer grossen Tankstelle. Hier wird voll getankt. Auf dem Display der Säule steht der Preis: 39 000 Colones. Ich bezahle der freundlichen Tankwartin mit Karte. Sie gibt mir Karte und Quittung zurück, lautend auf 59 000 Colones. Nachdem ich reklamiere erscheint ein Mitarbeiter, nimmt die Korrektur an, fragt an, ob ich mit einer Barerstattung einverstanden sei, und die Mitarbeiterin drückt mir eine 20 000-er Note in die Hand. Wie das dann buchhalterisch abgewickelt wird, entzieht sich meiner Kenntnis. Pierres Kommentar zum Mitarbeiter: That‘s a joke. 
Nun sitzen wir im Restaurant unserer Lodge beim Apéritif, nachdem wir den Garten etwas erkundet und ein Bad im Pool genommen haben. Schon bald ist das Diner angesagt, es donnert. Wir scheinen die einzigen Gäste zu sein. Wir sind gespannt, was auf den Tisch kommt…
Und da erscheint zuerst der Besitzer und später die zwei Frauen, die mir bei unserer Ankunft die Schlüssel überreichten. Wir können eine Flasche Wein bestellen, und in der Küche beginnt ein geschäftiges Treiben. Zudem wird der Grill eingeschaltet. Schon bald danach ist unser Znacht bereit. Zum Start gibt es eine schmackhafte Karottensuppe. Der Höhepunkt ist ein Thunfischsteak vom Grill mit kleinen, gebratenen Kartoffeln und verschiedenen Gemüsen. Den Abschluss bildet ein feines Dessert mit Ananas und einer Kugel Glacé, verziert mit Schokoladeguss, das leckerste Essen, das wir bis heute serviert bekamen. Einen Kaffee bekommen wir noch drauf.

Mittwoch, 28. September
Derzeit schüttet es vom Himmel und zwischendurch donnert und blitzt es. Wir sitzen auf der Restaurantterrasse unserer Lodge. Zwei Praktikantinnen, die vor kurzem nach Hause gingen, schätzten es, dass wir mit ihnen auf Englisch über dies und das sprachen. Sie studieren beide an der Universität von San Isidro de El General Touristik. Sie servieren uns Cas-Smoothies. Cas ist eine einheimische Frucht, die der Guave ähnelt und leicht säuerlich ist.
Nun aber nun zum Verlauf des Tages: Nach einem reichhaltigen Frühstück, zubereitet von den gleichen beiden Damen wie gestern, bestehend aus Früchten, Orangensaft, Milchkaffee, Rührei, Reis mit Bohnen, Kochbananen, Toastscheiben und Konfi, machen wir uns auf den Weg. Das private Cloudbridge-Reservat ist unser Ziel. Aber zuerst verfahren wir uns mal zünftig, weil ich die Route nicht gespeichert habe. Wenn solches auf normalen, europäischen Strassen geschieht, ist das kein Unglück. In Costa Rica aber, auf Nebenstrassen, hat der Fahrer einiges zu leisten, und der heisst Pierre. Die Strassen in die kleinen Dörfer in den Bergen sind löcherig, eng, oft nicht asphaltiert, gleichen eher Bachbetten und weisen Steigungen und Gefälle von mehr als zwanzig Prozent auf. Und die Zufahrt zudiesem Reservat hat es in sich. Ein paar hundert Meter legen wir dann zuletzt zu Fuss zurück. Das Auto lassen wir auf einem kostenpflichtigen Parkplatz stehen, mit einer Zweitausendernote unter dem Scheibenwischer, da kein Wart und keine Kasse bereitstehen. 
Im Park führt der Weg durch einen attraktiven, vielfältigen Biumengarten zu einem tosenden Wasserfall und dann das Tal hinauf. Schmetterlinge und Pflanzen in grosser Artenvielfalt lassen sich von allen Seiten fotografieren. Wir halten uns rund drei Stunden darin auf. Als wir dann ins Auto steigen, regnet es leicht. Zum Glück lässt der Regen bald nach, denn eine Rückfahrt bei nassen Verhältnissen wäre ein halsbrecherisches Unterfangen. 


Und nun sitzen wir unter Dach. Es regnet weiter, und donnert lauter. Bei diesem Wetter schickt man nicht einmal einen Hund hinaus. Wir sitzen mitten im Regenwald, zu unserem Glück unter einem Dach. 
Das Dinner schmeckt wieder ausgezeichnet. Hier ist wirklich eine Superköchin am Werk. Es gibt eine Suppe mit eingelegter Tortilla und Käse, danach Churrasco mit Kartoffelstock und Gemüse und zum Dessert eine Kugel Glacé zusammen mit einer gebratenen Banane. Dazu geniessen wir einen chilenischen Rotwein und darauf einen Kaffee.

Donnerstag, 29. September
Heute ist Reisetag. Das Frühstück schmeckt ebenfalls sehr: Milchkaffee, Früchte (Wassermelone, Ananas, Papaya), Orangensaft, Omelette mit Schinken, Käse und grüner Peperoni, gebratene Banane mit Käse, Toastscheiben mit Konfi. Wir verabschieden uns von den Gastgebern und von den beiden Praktikantinnen.
Danach geht es zurück nach San Isidro de El General und damit auf die Panamericana. Darauf kommen wir ohne Probleme rassig vorwärts. In Chacarita zweigen wir rechts ab Richtung Puerto Jiménez. Auch hier sind keine Unfälle und keine Staus zu vermelden. Angekommen bei unserer Unterkunft steht jetzt die Vorbereitung unseres Dreitagehikes in den Corcovado Nationalpark auf dem Programm. Vom Veranstalter haben wir eine Liste bekommen, was alles mitgenommen werden sollt. Das alles muss in einen Rucksack passen, den wir selber über etwa zwanzig km dem Meeresufer entlang tragen müssen, und das bei rund 30 Grad C. Darüber kann ich dann eventuell morgen berichten, falls alles klappt. Wir sind sehr gespannt darauf.


Heute ist noch Besprechung mit dem Guide. Unterdessen hat Margrit Wäsche gewaschen und aufgehängt, aber irgendwie droht auch heute wieder Regen, obschon wir auf der Hinfahrt schon durch einige Fronten hindurch fuhren.
Wir melden uns im Büro von Surcos Tours, um dort mit einem Guide die bereits seit Wochen gebuchte Tour in den Corcovado Nationalpark zu besprechen. Hier lernen wir noch ein englisches Paar aus London kennen, das mit uns diesen Hike durchstehen will. 
Zum Dinner gehen wir in eine Pizzeria und schon bald begeben wir uns in unsere Zimmer.

Freitag, 30. September
Der Tag beginnt früh. Um Viertel vor fünf sind wir bereit zum Abmarsch. Wir haben unsere Rucksäcke für drei Tage und zwei Übernachtungen im Corcovado Nationalpark gepackt, und begeben uns nun zur Bäckerei, dem Treffpunkt mit unserem Guide, der und die kommenden drei Tag begleiten wird. Zuerst gibt es nun aber Frühstück: Kaffee und frisches Brot. Ab jetzt warten wir auf unseren Guide, Carlos, der um viertel nach fünf erscheinen soll. Er lässt aber noch etwas auf sich warten und erscheint dann als Enrique. Carlos ist krank. Zusammen warten wir auf den Fahrer, der uns nach Carate bringen soll.
Mit einiger Verspätung trifft der auch noch ein. Wir laden unsere Rucksäcke in den Kofferraum. Der Fahrer macht uns darauf aufmerksam, dass die Fahrt länger dauern wird, da der Fahrweg in sehr schlechtem Zustand sei. Und dann geht das Abenteuer los.
Durchgeschüttelt erreichen wir Carate und steigen am Ende der Flugplatzpiste aus, das beste Strassenstück, das wir heute befahren haben. Die ersten paar km unseres rund 20 km lange Treckings führen durch sekundären Regenwald und dem Strand entlang zum Eintrittsgebäude in den Corcovado Park. Hier ist Lunchtime. Wir essen eine Banane und etwas Trockenfrüchte. Darauf geht der Marsch weiter, teils im Wald, teils am Sand- abwechselnd mit Felsenstrand. Wir sehen unterwegs einiges an einheimischen Tieren und bewundern ein Stück weit, dass sie uns relativ nahe heranlassen. Erst bei lauten Geräuschen oder heftigen Bewegungen ergreifen sie die Flucht, allerdings ohne Panik. So können wir unter anderen ganze Familien von Weissrüssel-Nasenbären beobachten, auch wilde Truthähnne, Klammeraffen, verschiedene Vögel und einen Tapir. Auch verschiedene Pflanzen erregen unsere Aufmerksamkeit und  verlangen Erklärungen Enriques. Aus diesem Grund zieht sich unsere Wanderung in die Länge. Wir müssen nämlich mehrere Bäche und zwei Flüsse überqueren, und da es in letzter  Zeit viel geregnet hat, führen diese recht viel Wasser. Bäche können wir meist queren, indem wir von Stein zu Stein hüpfen, oder wenn wir sie im Sand queren müssen, sie an einer seichten Stelle schnell durchschreiten. Das funktioniert allerdings nicht jedesmal wunschgemäss, so dass praktisch alle mit Ausnahme des Guides einen oder sogar zwei nasse Füsse kriegen. Der erste grössere Fluss wird in Badschuhen, die wir mitgenommen haben durchschritten. Beim zweiten Fluss ist der Wasserstand so hoch, dass wir auch die Hosen in den Rucksack packen und in den Unterhosen durch das Wasser gehen. Damit uns Margrit nicht in den Pazifik gespült wird, nehmen Pierre und ich sie in die Mitte und halten sie ganz fest an den Händen. So erreichen wir das gegenüberliegende Ufer. Und da es jetzt gerade zünftig zu regnen beginnt, gehen wir die letzte Dreiviertelstunde in den Unterhosen bis zur Lodge. Abgekämpft erreichen wir unser Ziel und werden hier in der Stationen Sirena mit einem Begrüssungstrunk erwartet.


Nun folgt die Besichtigung und Erklärung der Station und dann geht es ab unter die Dusche. Schon bald danach steht das Dinner auf dem Programm, typisch costa-ricanisch, natürlich mit Reis und schwarzen Bohnen. Unser Enrique erwartet uns morgen früh um fünf bei der Reception für die frühmorgendliche Exkursion in den umgebenden Wald. Um acht Uhr ist in der Lodge Lichterlöschen, Schlafen ist angesagt, und es regnet die ganze Nacht ohne Unterlass. Und wir haben nasse Schuhe und Socken, die im Freien trocknen sollen. Wie geht das wohl? Enrique hat noch gemeint, dass er eventuell für uns alle Stiefel auftreibe könne. Mal sehen???

Samstag, 1. Oktober
Zur Nacht gibt es noch etwas Spezielles zu sagen. Wir schlafen in Kajütenbetten, alle unter demselben Dach, Seitenwände existieren keine, der gemeinsame Boden steht auf Stelzen, ca. einen Meter über dem Grund, alle Betten sind mit Moskitonetzen umgeben. Wer nachts aufsteht, behilft sich mit einer Taschenlampe und hat vorgegebene Regeln zu beachten, damit er seine MitschläferInnen nicht stört.  Dunkel ist es wie in einer Kuh. Wir müssen aufstehen, bevor das Licht angeht. 
Wir starten unsere Morgenexkursion zwar ohne Regen, aber sicher mit nassen Füssen, denn die Stiefel, die Enrique auftrieben konnte, müssen alle zuerst ausgeleert werden, da sie in der Nacht mangels richtiger Aufbewahrungsart mit Wasser angefüllt wurden. Ich bevorzuge aus diesem Grund meine nassen Schuhe. 
Enrique führt uns durch Bereiche mit sekundärem Regenwald und macht uns auf verschiedene Gegebenheiten aufmerksam. Dieser sekundäre Regenwald wächst auf Böden heran, die vor wenigen Jahrzehnten noch landwirtschaftlich genutzt wurden und dann aufgrund neuer Gesetze wieder renaturiert wurden. Costa Rica ist ein Land, das riesige Flächen seines Staatsgebiete in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts in Nationalpärke umwandelte. Diese werden recht streng überwacht und spielen für den Tourismus, der in den letzten Jahrzehnten gewaltig zunahm, eine wichtige Rolle. Dabei stossen wir immer wieder auf interessante Bewohner dieser Wälder und beobachten gespannt ihr Verhalten. Fotografieren spielt dabei eine wichtige Rolle. 
So verbringen wir den Tag mit insgesamt drei solchen Ausflügen. Dazwischen gibt es Essen, natürlich typisch costa-ricanisch mit Reis, schwarzen Bohnen, Yucca, gemischtem Gemüse und Hühnerfleisch. Nach dem Frühstück ist es mit Regen weitgehend vorbei. Für die durchnässten Böden können wir glücklicherweise trockene Gummistiefel mieten, was einen wesentlich höheren Komfort bringt und uns sogar zum Fussball spielen animiert. Und da sich am Nachmittag sogar die Sonne zeigt, unsere nassen Sachen trocknet und eine wesentlich bessere Beleuchtung der Szenerie mit sich bringt, steigt auch unsere Stimmung.


Heute sahen wir unter anderen Pekaries, Agutis, den Tapir, verschiedene Tukane, wilde Truten, Baumläufer, einen Ara, verschiedenen Ameisenarten, Kolibri, Kaiman, Brüll-, Klammer- und Totenkopfaffen, Einsiedlerkrebse…

Sonntag, 2. Oktober
Heute Vormittag geht es etwas gemütlicher zu als gestern. Wir stehen erst um ca. halb sechs Uhr auf. Ab sechs Uhr gäbe es Frühstück. Aber die Crew lässt sich Zeit. Wir haben sie. Nach dem Essen packen wir unsere Sachen und stellen sie bereit für die Abreise.
Nun führt uns Enrique in ein Gebiet des Naturparks mit Pimär-Regenwald. Hier stehen Bäume, die 200 Jahre alt sind und 50, 60 Meter hoch sind. Er erklärt uns die Stufen des ungerodeten Waldes und die Abläufe, die bei einer Entwicklung ohne menschliche Eingriffe vor sich gehen. Er erzählt auch davon, welche Bedeutung die verschiedenen Pflanzen für die ursprünglichen Bewohner und für die Menschheit haben. Der Regenwald spielt für das Überleben unseres Planeten Erde eine absolut zentrale Rolle.
Tiere sehen wir hier wenige. Und doch erleben wir einen Höhepunkt. Enrique leuchtet mit seiner Taschenlampe nach einem längeren Diskurs über das Ökosystem Urwaldriese im Wurzelbereich eines Urwaldriesen Höhlungen und Furchen aus und lässt uns dann zu sich kommen. Er hat ein Giftfröschlein gefunden, tief in einer Höhle drin, etwas, was uns bisher verborgen blieb. Nun klicken die Kameras und die Handys, so dass es dem winzigen Kerl schnell zu viel wird und er sich in die Tiefen der Höhle verzieht. 
Nun heisst es Abschied nehmen vom Corcovado. Wir begeben uns zur Einstiegsstelle ins Schnellboot nach Drake Bay. Das Gebäude, das hier steht, ist neueren Datums und erfüllt mit seiner Infrastruktur die Erwartungen der ankommenden und anreisenden Nutzer. Aber der Rest entspricht keineswegs unseren Ansprüche. Da gibt es keine Anlegestelle. Da gerade Ebbe ist, hat sich das Wasser um mehr als hundert Meter zurückgezogen. Vor uns liegt eine Uferpartie mit Felsen, Sand und angeschwemmtem Material, vor allem Holz in allen Grössen und Formen. Wir wechseln unsere Schuhe: Strandschuhe anstelle der Treckingschuhe. Nun heisst es warten und Geduld haben, bis draussen im Grenzbereich zwischen Wasser und Land die Schnellboote eine Stelle finden, wo der Einstieg erfolgen kann. Hier warten rund vierzig Leute auf den Rücktransport. Als dann zwei Boote rückwärts daliegen, werden wir zum Hingehen und -waten aufgefordert. Wir hängen unsere Rucksäcke an den Rücken, nehmen die Schuhe in die Hand und laufen zuerst über den festen Untergrund, und dann waten wir durchs knietiefe, wellige Wasser, das als Folge der häufigen Niederschläge braun und undurchsichtig ist, auf schrundigem Grund zu den Booten. Ohne dass die hochgekrempelten Hosenbeine nass werden, geht das nicht. Im Boot angekommen, werden wir zum Anziehen der Schwimmwesten und zum Absitzen aufgefordert. Dann geht die Fahrt los, eine Tortur für den Rücken. Die Wellen gehen hoch, und das Boot sticht hinein, wird abrupt gebremst, scheint dann über dem Wellental ein Stück weit zu fliegen, knallt hart aufs Wasser… bis plötzlich ein Raunen durch die Passagiere geht. Der Bootsführer bremst und dreht einen Kreis, um allen den Ausblick auf das Geschehen im Meer zu ermöglichen. Die einen stehen auf, Kameras werden in Bereitschaft gebracht. Durch den Lautsprecher kommen Erläuterungen zum Geschehen da draussen auf der unendlichen Wasserfläche: ein Walweichen mit seinem Jungen wird gesichtet. Und wirklich, da draussen taucht ein dunkler Rücken auf und dann sehen wir die spritzende Atmungsfontäne über das Wasser steigen. Danach geht die Fahrt weiter nach Drake Bay. Das Aussteigen spielt sich im gleichen Stil ab wie das Einsteigen.


Wir werde von einem Taxi abgeholt und erreichen nach rund zweistündiger holpriger Fahrt Puerto Jiménez: Rückkehr in die Zivilisation.

Montag, 3. Oktober 
Wir können uns heute einen gemütlichen Tag leisten. Die Hauptsache ist die Fahrt nach Quebos. Wir starten relativ spät, da es Verzögerungen gab, weil unsere Wäsche letzte Nacht im Regen nässer wurde, als sie nach dem Waschen und Auswringen war. 
Nach dem Frühstück in der Bäckerei von Puerto Jiménez und dem Kauf einiger Babybananen und einer Avocado bei einem Strassenhändler machen wir uns auf den Weg. Pierre fährt unser Auto souverän über die kurvigen und hügeligen Strassen mit oft steilen Rampen, unterbrochen durch einem Zwischenhalt, an unser heutiges Ziel. Bereits um halb eins erreichen wir unser Hotel. Da werden die noch nassen und feuchten Kleidungsstücke an die Luft gehängt und die Schuhe hinausgestellt. 


Darauf fahren wir zum Eingang des Nationalparks Manuel Antonio. Da werden uns von zugeeilten Leute Tickets für 80 und mehr Dollars pro Person für eine zweistündige Führung angeboten. Nachdem wir zögern, wird das Angebot um rund zwanzig Dollars vergünstigt. Wir beschliessen, darauf zu verzichten und fahren zu einem originellen Restaurant, das zum Teil aus einem alten, viermotorigen Flieger, der unter einem Dach aufgestellt wurde, besteht. Die Terrasse dieses Lokals steht auf einem Hügel mit einer wunderschönen Aussicht auf die Umgebung. Und da werden wir doch noch mit einer speziellen Sichtung belohnt. Auf eine nahen, blättertlosen Baum lässt sich ein wunderschöner Tukan nieder und lässt sich von den Terrassenbesuchern bewundern.
Ein Bad im Hotelpool und die anschliessende Dusche machen uns fit für den Ausgang ins Städtchen, wo wir von einer weiteren Terrasse aus bei einem Apéritif einen prachtvollen Sonnenuntergang geniessen dürfen. Fürs anschliessende Dinner finden wir ein gut geführtes Lokal, in dem wir ein wunderbares Essen vorgesetzt bekommen. Und nun ist nach dem Tagesbericht Schlafenszeit angebracht.  Gute Nacht!

Dienstag, 4. Oktober 
Um sechs stehen wir auf und machen uns reisebereit. Da es in unserer Unterkunft kein Frühstück gibt, gehen wir ins Nahe Städtchen und suchen uns eine Verpflegungsmöglichkeit. In den Strassen herrscht tote Hose, die Restaurants und Läden sind noch geschlossen. Da und dort sind die ersten Menschen dran, ihre Geschäftslokale zu öffnen. Nach einigem Suchen und Nachfragen finden wir ein Lokal, wo Desayunos angeboten werden. Da verpflegen wir uns. Ich bevorzuge einheimische Kost, und das ist hier Gallo Pinto (gefleckter Hahn). Man kann es mit unterschiedlichen Beilagen haben. Ich wähle huevos fritos, Spiegeleier. Nun bekomme ich einen Haufen Reis mit schwarzen Bohnen, gebratenen Bananen mit Käse, ein Stücklein Brot und zwei Eier. Es schmeckt. Dazu gibt es Milchkaffee. Danach begeben wir uns auf die Meerpromenade mit tollem Ausblick. Und da bemerken wir, wie sich Leguane in unterschiedlichen Grössen in den Felsbrocken und auf den Grünflächen tummeln. Dazu hüpfen überall Dohlengrackeln, schwarzbraune Vögel mit langen Schwänzen und etwas grösser als Amseln, auf Futtersuche herum und kreischen lautstark.
Nach dieser kurzen Sightseeingtour gehen wir zurück zum Hotel. Da beobachte ich unter einer Brücke über ein Gewässer, wie eine menschliche Hand eine Kartonwand zurechtrückt. Ich schaue genauer hin, und da kommt hinter dem Karton ein Frauenkopf zum Vorschein, und dann der nackte Oberkörper einer beinmageren Frau, die mit Gesten erkenntlich macht, dass sie Hunger hat. Ich verstehe und schaue mich nach einer Gelegenheit um, ihr ein Frühstück zu besorgen. Kein Laden ist geöffnet, also gehe ich in das offene Restaurant in der Nähe, aber da will die Bedienerin mir nichts über die Gasse verkaufen. Sie besteht darauf, dass ich mich an einen Tisch setze. Ich verlasse das Lokal, berate mich mit meinen beiden Reisebegleitern. Unterdessen ist die bettelnde Frau mit einem einfachen Röcklein bekleidet auf die Strasse hinauf gekommen. Wir deuten ihr, dass wir ihr etwas besorgen,  gehen ins nahe Hotel und packen für sie ein paar Bananen, eine Avocado und ein Stück Brot, die wir gestern Morgen in Puerto Jiménez gekauft haben, in einen Plastiksack, und ich überbringe ihr diesen. Mit Dankbarkeit nimmt sie ihn an und schlüpft damit wieder in ihre Kartonunterkunft unter der Brücke. So treffen zwei total unterschiedliche Welten aufeinander.
Wir machen uns auf die Fahrt nach Puntarenas, das wir um die Mittagszeit problemlos erreichen. Hier machen wir bei grosser Hitze (33 Grad C) einen Marsch zum Fährenhafen, um unsere Weiterfahrt zu erkunden. Allerdings ist es fast unumgänglich, eine Trinkpause in einer schattigen Bar zu machen. Danach können wir unsere Zimmer beziehen. Vor dem Duschen machen Pierre und ich noch einen Ausflug in Badehose an den nahen Strand und geniessen Ring Bad im Pazifik. Das Wasser ist einiges kühler als auf der Karibikseite.


Apéritif in einer Strandbar, ein Dinner mit Fisch und Meeresfrüchten und ein Schlummerbierchen in Restaurants an der Avenida 4 schliessen den Abend ab. Im „winterkalten“ Hotelzimmer können wir uns noch etwas herunterkühlen. Aber die Klimaanlage schalten wir zum Schlafen aus.

Mittwoch , 5. Oktober
Nach einer heissen Nacht und einem mittelprächtigen Frühstück (Es gab zwar Butter und Konfi, aber kein Brot, Müeslizutaten aber kein Joghurt.) fahren wir mit unserem Mietauto zur Anlegestelle der Fähre. Dort werden wir in den Warteraum eingewiesen. Die Fähre von Playa Narango erscheint schon bald und legt an. Nachdem die Passagiere ausgestiegen und alle Fahrzeuge entladen sind, fährt das Getränkeauto darauf und entlädt seine Fracht. Danach sind wir an der Reihe zum Beladen des Schiffs. Die Fussgänger dürfen auf ihrem Laufsteg ins Schiff steigen und wir werden mit unserem Auto platzsparend eingewiesen und können das Auto verlassen. Wir wählen als Aufenthaltsort zwei Bänke auf dem Oberdeck. Nun gilt es zuerst, das Schiff zu erforschen. Im Unterdeck befindet sich u.a. ein klimatisiertes Restaurant, auf dem Oberdeck weht ständig ein warmes, angenehmes Lüftchen, und wir haben freie Sicht auf die Umgebung. Da bleiben wir und geniessen die rund anderthalbstündige Überfahrt bei ganz unterschiedlichen Wetterverhältnissen, einmal regnet es, einmal scheint die Sonne.
Auf guten Strassen erreichen wir Liberia, von wo eine Autobahn nach Bagaces führt. Nach einem kurzen Trinkhalt nehmen wir die letzte Etappe des heutigen Tages unter die Räder. Auch die Strasse bis Guayabo ist in erstaunlich gutem Zustand. Die nächsten 12 km sind ziemlich löcherig, aber Pierre umfährt sie gekonnt. Und dann kommen noch anderthalb km Schotterstrasse, eine echte Herausforderung für den Fahrer. So gelangen wir zu unserer Unterkunft, laut Beschrieb ohne Verpflegungsmöglichkeit mit Ausnahme des Frühstücks. Und wir stellen uns vor, wie das ist, bei stockdunkler Nacht jeweils zu unsere Unterkunft zurück zu fahren. Aber bei der Begrüssung und Vorstellung des Betriebes macht unser Gastgeber Ronaldo uns darauf aufmerksam, dass wir bei ihm neben dem Frühstück, das im Übernachtungspreis inbegriffen ist, auch Lunch und Diner haben können und dass er uns auch Getränke dazu besorgen kann. Zudem macht er uns auf verschiedene Angebote aufmerksam wie Pferde reiten, Tyrolienne fahren, Swimmingpool nutzen, usw. So beschliessen wir, bei ihm jeweils zu essen. 


Nun erkunden wir das Gelände und nehmen auch die Badehose mit. Wir stellen fest, dass da eine grosse Halle steht mit einer gut ausgerüsteten Küche, WC-Anlagen und Umkleidekabinen und eine Wasserrutschbahn beim Pool. Darin geniessen wir eine Abkühlung und anschliessend eine warme Dusche.
Das Nachtessen findet in der Halle statt. Es gibt je nach Einzelwunsch Hühnchenbrust, Fischfilet und Vegetarisches für Margrit. Gekocht hat eine zugezogene Köchin, und die kann es. Bedient werden wir vom Gastgeber, wirklich ein rundes Ding. Die anschliessende Nacht verläuft sehr ruhig, mit einer Ausnahme. Irgendwann bellen die drei Hunde wie verrückt. Der Morgen bringt Aufklärung: Das Vieh des Nachbarn ist in die falsche Weide eingedrungen, und die Hunde taten einfach ihre Pflicht. Sie jagten das Vieh zurück auf ihr Territorium.

Donnerstag, 6. Oktober
Der heutige Tag ist dem Besuch des Nationalparks Rincon de la Vieja gewidmet. Im Mittelpunkt dieses Parks in Costa Rico erhebt sich der noch gleichnamige tätige Vulkan. Der Name stammt von einer Sage aus indianischer Zeit und hat viel Gemeinsames mit der Geschichte von Romeo und Julia.
Wir fahren nach Guachipelin, 17 km grobe Strasse, zum grössten Teil asphaltiert, Unzahl von Schäden und Löchern.
Da startet unsere gebuchte Tour. Mit einem Bus werden wir nach der Anmeldung im Office des Anbieters zum Parkeingang gefahren. Vorher wird uns unser Guide vorgestellt. In einer Fünfergruppe zusammen mit einem US-Pärchen wickeln wir die strengen Eintrittsformalitäten ab. Wir machen einen rund zweistündigen Rundgang im Park. Es regnet immer wieder. Wir können sehr wenige Tiere beobachten, lernen aber verschiedene Pflanzen und ihre Bedeutung für die Umwelt kennen. Im Wald hier stehen viele hohe und alte Bäume. Einige von ihnen werden aber gemäss unserem Guide von einer Würgepflanze aus der Familie der Feigengewächse in ihrer Existenz bedroht und werden in den nächsten Jahren sterben. Wir begegnen umgefallenen Riesen, die zu verschiedenen Zeiten ihre Existenz aufgeben mussten und damit Raum und Nahrung für neue Pflanzen schaffen. Das Besondere an diesem Park ist die vulkanische Tätigkeit. An mehreren Orten begegnen wir Fumarolen, Schlammlöchern, heissen Wasserlöchern und sogar einem kleinen Kratersee. Da dampft, sprudelt und stinkt es wie in einer Hexenküche. Es ist ein ganz besonderer Anblick, wenn aus dem Wald Dämpfe aufsteigen.
Eine nächste Attraktion ist ein Wasserfall knapp ausserhalb des Parks. Wir fassen alle ein Badetuch, und steigen zuerst ein ganzes Stück einen Hügel hinauf. Darauf geht es eine kurze Strecke abwärts zu einer Hängebrücke, die steil abwärts in Richtung eines brausenden, natürlichen Wasserbassins führt. Ein paar Treppenstufen weiter unten erkennen wir nun einen 20 bis 30 Meter hohen Wasserfall, der sich mit gewaltigem Tosen in das geschilderte Bassin ergiesst. Auf einer Plattform oberhalb dieses Wasserbeckens können wir uns nun die Badehose anziehen und über eine Leiter in das kühle Wasser steigen – ein super Gefühl. Das Bassin ist über mannstief, und wir müssen schwimmen. Die Strömung ist sehr kräftig, aber bewältigbar. Zudem ist ein Damm beim Ausfluss, so dass keine Gefahr besteht – ein tolles Erlebnis.
Nach diesem Highlight geht das Event weiter. In einem Restaurant vis-à-vis des Offices gibt es einen Lunch in Form eines Buffets. Eine derartige Auswahl hatten wir noch nie. Und es schmeckt.


Als nächstes, ebenfalls zur gebuchten Tour gehörend, ist der Besuch eines Wald-Thermalbades angesagt. Wieder kriegen wir ein Badetuch. In verschiedene künstliche Weiher entlang des Rio Negro wird aus einer Thermalquelle rund 75-grädiges Wasser eingeleitet, das auf 42 bis 36 Grad abgekühlt wird. Da drin kann man sich räkeln. Anschliessend wird uns von einem Angestellten schön warmer vulkanischer Schlamm zur Verfügung gestellt, um den am ganzen Körper einzustreichen. Auch diese Prozedur nehmen wir auf uns, sie soll schliesslich zu grösserer Schönheit führen. Im Rio Negro, selbstverständlich recht kühl, waschen wir den unterdessen trockenen Schlamm ab, und die anschliessende Dusche hilft, den Originalzustand wieder herzustellen – ein Gaudi.
Die Rückfahrt gelingt bestens. In der Lodge werden wir mit einem Bierli bzw. einem Ginger Ale empfangen und lassen den Tag ausklingen. Das Dinner ruft.

Freitag, 7. Oktober
Es ist bald 12 Uhr mittags. Wir sitzen auf unser Sonnenterrasse, aber von der Sonne ist nichts zu sehen. Es regnet in Strömen. Der Vulkan Rincon de la Vieja ist wolkenverhangen. Im Westen zeigt sich ein blauer Streifen, der allerdings derzeit immer schmaler wird. Wir beschäftigen uns mit der Planung der noch kommenden Tage, mit derBeobachtung von Vögeln, die sich gelegentlich zeigen, mit Lesen und Schreiben. 
Heute Vormittag haben wir mit einem unserer Gastgeber einen Rundgang durch sein Ranchareal gemacht. Zusammen mit seinem Bruder bewirtschaftet er ein Grundstück von 160 ha, die Hälfte davon Wald. Die beiden betreiben Rinderzucht und sind im Tourismus tätig. Sie vermieten zwei Zimmer und ein Appartement für bis zu zehn Personen an Touristen, vorwiegend Europäer. Zudem haben sie das Gelände mit einer Folge von ZIP Lines, bei uns besser bekannt als Tyroliennes, erschlossen, die von Besuchern genutzt werden können. Ein weiteres Angebot ist Reiten. Dazu stehen vier Pferde zur Verfügung. Zudem bieten sie Essen und Trinken auf Bestellung an. Und ein kleiner Pool mit Rutschbahn steht ebenfalls zur Verfügung. Für den Unterhalt der Anlagen haben sie mehrere Angestellte, arbeiten aber selber tatkräftig mit, wie bereits geschildert. 
Auf diesem Rundgang bekommen wir auch erstaunliche Informationen zur Entstehung und Geschichte Costa Ricas mit und verstehen nun auch besser, warum dieses Land auch als Schweiz Mittel- oder Zentralamerikas gilt, wobei aber noch bemerkenswert ist, dass rund 98 % der im Land genutzten Energie aus CO2-neutralen Quellen stammt. Erdwärme, Windräder und Photovoltaik tragen dazu bereits wesentlich bei. Das konnten wir in den letzten Tagen an verschiedenen Orten selber beobachten.
Unterdessen haben sich auch wenige Vögel gezeigt. Bestimmen können wir die unserer Elster ähnlichen Urracas (Langschwanzhäher), den Schwefekmaskentyrann, Hoffmann‘s Specht und eine riesige Anzahl von Rotstirnamazonen, die ein Heidenspektakel machen.


Für das Nachtessen lässt sich unser Gastgeber wieder etwas Besonderes einfallen. Er serviert uns zum Start ein Bananen-Ceviche. Kleingewürfelte, unreife Süssbananen werden in Limettensaft eingelegt und mit kleingeschnittenen Tomaten, Zwiebeln, Peperoni und Gewürzpflanzen verfeinert. Danach gibt es den Rincon de la Vieja-Vulkan zusammen mit gemischtem geschnetzeltem Hühner- und Schweinefleisch an einer Rahmsauce und viel gemischtem Gemüse. Der Vulkan ist ein Kartoffelstockkegel mit geraffeltem, rohem Karottentop.

Samstag, 8. Oktober
Nach einer windigen Nacht sind wir wie üblich früh wach. Da werden wir auf ein ständiges Ticken an unserem Terrassenfenster aufmerksam. Unsere Nachforschung ergibt folgendes Resultat: Da steht eine Morgenammer vor der Fenstertür und pickt wahrscheinlich Mücken, die sich im vorgelagerten  Fliegengitter verfangen haben, oder Ameisen am Boden, heraus.
Wir sind in Aufbruchstimmung, denn heute geht unsere Reise weiter. Zum letzten Mal geniessen wir das Frühstück, u. a. die Omelette unseres Gastgebers Jorge. Danach wird gepackt und das Auto beladen.
Die Fahrt zum nächsten Ziel könnte abwechslungsreicher nicht sein. Das erste Teilstück ist Naturstrasse mit ausgewaschenen Stellen, dann folgt eine Asphaltstrasse in relativ gutem Zustand. Auf der fertiggestellten Betonautobahn geht es rassig vorwärts bis zum Abschnitt, der noch im Bau ist. Ab hier heisst es die linke Spur, die rechte Spur, ein Strassenstück neben der Autobahn befahren. Und dann folgt der absolute Hammer: Rund neun km sind auf einer Strasse zurückzulegen, die abschnittsweise eher einem Bachbett als einem Verkehrsweg gleicht. Pierre kommt ordentlich ins Schwitzen. Ein kurzer Halt zur Einnahme eines kühlen Fruchtgetränks ist reichlich verdient. Der letzte Abschnitt unserer heutigen Reise führt uns in die Höhe. An zahlreichen Orten sind hier Kaffeepflanzungen zu sehen. Wir nützen die Gelegenheit und besichtigen eine Plantage am Weg. Hier können wir den gewonnenen Kaffee gleich kosten und ein Päcklein kaufen. 
Nach drei Uhr erreichen wir unser Ziel, Monteverde. Unsere gebuchte Unterkunft liegt in einem Hang, weist grosse Räume auf und bietet eine grossartige Aussicht auf den Gegenhang. Aber Nebelschwaden, die den Hängen entlang schleichen verhindern die Weitsicht.
Nach dem Bezug unserer Unterkunft für drei Nächte gehen wir zu Fuss ins nahe Städtchen, sehen uns etwas um, erfrischen uns mit einem fruchtigen Milchshake und buchen im Verkehrsbüro für den morgigen Tag eine geführte Wanderung im nahen Reserva Biològica Bosque Nuboso Monteverde. Da die  Führung bereits um halb acht beginnt, das Frühstückcafé aber erst um acht öffnet, decken wir uns mit Proviant für das Frühstück ein. Schliesslich haben wir in unserer Suite eine grosszügig ausgestattete Küche. Kaffeepulver und -filter sind zudem vorhanden.


Unser Dinner nehmen wir in einem Restaurant in der Nähe ein und lassen anschliessend bei einem Glase Wein auf unserer verglasten Terrasse den Tag ausklingen. Und nun schüttet es in Strömen. Mal sehen, was der morgige Tag bringt.

Sonntag, 9. Oktober
Um es vorwegzunehmen, der heutige Tag ist ein totaler Regentag.
Um halb sechs treffen wir uns zum Frühstück in unserer Suite. Kaffee, Milch, Brot, Butter, Käse und Konfi stehen bereit. An unserer Bar geniessen wir ausnahmsweise wieder einmal ein kleines, feines Zmorge. 
Kurz nach halb sieben fahren wir los Richtung Reserva Biológica Bosque Nuboso Monteverde. Das sind rund sechs km Fahrt durch strömenden Regen. Der offizielle Parkplatz liegt rund einen km vor dem Eingang. Da werden wir von zwei Leuten empfangen und stellen das Auto hin. Um sieben fährt der Bus zum Parkeingang. Dort heisst es warten, denn die Angestellten müssen noch alle Wege ablaufen und kontrollieren. Es regnet weiter. Mit fast stündiger Verspätung können können wir dann unsere Tickets kaufen und die gebuchte Tour bezahlen. Und nun dauert es noch einige Zeit, bis dann unser Guide Sergio eintrifft.
Mit ihm und zwei Amerikanerinnen gehen wir nun bei andauerndem Regen auf eine Tour durch einen Teil des Parks. Er ist sehr bedacht darauf, uns Fachwissen und Zusammenhänge aufzuzeigen. Trotz misslicher Verhältnisse sehen wir einige spezielle Vögel wie Motmot (Sägeracke), Trogon (Nageschnäbler), Kolibri, Maskenklarino, Flycatcher (Fliegenschnäpper). Er weiss auch sehr viel zu erzählen über die Eigenheiten des Nebelwaldes und die Unterschiede zum Regenwald. Zudem macht er uns auf spezielle Pflanzen wie Riesenfarne, Bromelien und Orchideen aufmerksam. Die zwei letztgenannten wachsen auf Bäumen, die im Nebelwald von einer Schicht Moose, Flechten und Algen überwachsen sind und die darin genügend Nahrung finden. Uns tun sich höchst interessante Zusammenhänge auf.


Nach dieser geführten Runde machen wir noch selbst eine Runde auf den sehr gut begehbaren Wegen, bevor wir aufgeben und uns nach einer Erfrischung „daheim“ unter die warme Dusche stellen.
Bei einem gemeinsamen Kaffee auf der verglasten Veranda schauen wir in die graue Landschaft hinaus und lassen die eine und andere Begebenheit unserer Reise nochmals aufleben. Bezüglich des morgigen Tages haben wir einen Plan, der allerdings nur bei schönem Wetter etwas bringt. Deshalb hoffen wir, dass der Nebel morgen ein Eisehen hat und sich auflöst.

Montag, 10. Oktober
Erster Blick aus dem Fenster um ca. Viertel nach fünf: Nebel. Margrit etwas später: „Die Sonne scheint!“ Wirklich, der Tag beginnt erfreulich. Wir verschieben unsere Wegfahrzeit auf viertel vor sieben, fahren dann aber schon um halb sieben weg. Unser erstes Ziel ist ein Café, das Frühstück anbietet. Der erste Versuch schlägt fehl, bei der zweiten Adresse bekommen wir das Gewünschte.
Danach geht die Fahrt zum Eingang des Selvatura Parks mit treetop walkways. Die Strasse ist wie gewöhnlich nicht ganz einfach zu befahren. Löcher im Asphalt oder gar fehlender Belag, irre Steigungen und Gefälle sowie Erosionsschäden verlangen Pierre, der fährt, einiges ab. Rund drei km vor unserem Ziel steht eine grosse Tafel mit der Aufforderung, sich hier im daneben stehenden Office für die im Park angebotenen Optionen anzumelden. Wir buchen den Hängebrücken-Trail und den Schmetterlingsgarten.
Beim Eingang angekommen, können wir das Auto parkieren und die definitive Buchung vornehmen. Wir bekommen die Tickets und einen Plan des Trails. Danach begeben wir uns auf den Pfad, ausgerüstet mit Feldstecher und Kameras. Wir geniessen das Ablaufen dieses Wegs, ist es doch recht spektakulär auf der Höhe der Baumkronen oder sogar darüber einen Einblick in diese Regionen des Nebelwaldes zu bekommen. Das Wetter stimmt zudem, meistens scheint die Sonne, ideale Bedingungen fürs Fotografieren und fürs Beobachten. Wir sind erstaunt, wie die Äste und Stämme der hohen Bäume mit Moos und Flechten bedeckt sind, und diese das Substrat für unzählige kleinerer Pflanzen wie Bromelien und Orchideen bilden. Zudem sehen die niedrigeren Pflanzen von oben herab auch sehr attraktiv aus. Da und dort können wir Vögel beobachten, aber ihr Verhalten ist so unstet und die vielen Blätter, Blüten und Früchte stehen so dicht, dass wir sie praktisch nie für ein paar Sekunden beobachten können. Einzig einen Mohrenguan, ein schwarzer, huhngrosser Vogel mit blauem Schnabel können wir sicher bestimmen. Wir sind rund zweieinhalb Stunden unterwegs.


Nach einer Erfrischung im dazugehörenden Restaurant besuchen wir den Schmetterlingsgarten zusammen mit einem Guide. Er erklärt uns die Entwicklung vom Ei zum Schmetterling und führt uns danach durch den Garten, der sich in einem grossen mit lichtdurchlässigen Well-Kunststoffplatten gebauten Gebäude befindet. Er zeigt uns verschiedene Arten, ihre Futterpflanzen, Eier und Larven sowie die Puppen in speziellen Kästen.  Pierre und Margrit haben allerdings vor allem ein Ziel: Sie wollen den blauen Morphofalter in ihren Kasten bringen. Aber der sitzt nur selten ab, und wenn er es tut, dann faltet er seine blau schimmernden Flügel zusammen und zeigt nur die weniger spektakuläre Unterseite. Nach seinen Ausführungen erklärt uns der Guide, dass wir ruhig noch im Garten bleiben können, und dass wir beim Verlassen ja die Tür schliessen müssten. Nun haben wir alle genügend Zeit, und wir bringen einige tolle Bilder mit nach Hause.
Unterdessen schleichen bereits wieder Nebelfetzen um die Bäume, und als wir in unserer Unterkunft eintreffen ist es schon recht neblig geworden. Etwas später regnet es gar.
Zum Dinner gehen wir heute in Manolo´s Marisqueria, die nur wenige hundert Meter von unserer Unterkunft entfernt ist. Die Auswahl an Speisen ist riesig und nur auf Spanisch geschrieben. Allerdings stellt sich schnell heraus, dass nicht alles verfügbar ist. Margrit bestellt einen Gemüseteller, Pierre ein Fischfilet mit Reis und Salat und ich einen Marriscoteller mit derselben Beilage. Ich staune, was mein Teller alles beinhaltet: einen ganzen Fisch vom Grill und ein Fischfilet garniert mit Meeresfrüchten (Muscheln, Tintenfischringe, Krabbenstücke, Krebsscheren, Crevetten), Reis und Salat. Ein Glas Weisswein gehört dazu, ein königliches Dinner. 
Danach sitzen wir noch zusammen und planen die morgige Fahrt um den Arenalsee nach El Castillo.

Dienstag, 11. Oktober
Heute geht unsere Reise in die letzte Runde. Etwa um halb sieben sind wir abreisebereit. Wir beladen unser Auto und fahren damit zur selben Adresse wie gestern früh. Hier geniessen wir unser Frühstück. Danach starten wir zur zweitletzten Etappe unserer Reise. Die Fahrt geht vorerst entlang miserabel schlechter Strassen mit vielen Löchern und teilweise total kaputtem Belag Richtung Tilaran, rund 40 km weit. Kurz vor der Stadt verbessert sich die Situation. Aber solche Abschnitte beanspruchen den Fahrer , in unserem Fall Pierre, besonders stark. Irgendwo auf diesem Abschnitt sehe ich ein Schild, worauf der Besuch einer Kaffeepflanzung mit Degustation angepriesen wird. Kurz entschlossen nehmen wir diese Gelegenheit wahr, und ich gehe in die Plantage hinein und finde dort einen jungen Mann, der sofort bereit ist, uns durch den Besitz zu führen. Es stellt sich heraus, dass er Jeff heisst und der Sohn und designierte Nachfolger des Besitzers ist. Mit ihm machen wir einen Rundgang durch die Plantage, und er erklärt uns genauestens die Arbeitsschritte, die getan werden müssen, bis der schwarze Trunk in unsere Tassen fliessen kann. Die Anlage macht einen gut gepflegten Eindruck, und anhand der hier vorhandenen Pflanzen erfahren wir, dass neben dem Kaffee auch noch andere Früchte darin produziert werden, die wesentlich zur Qualitätssteigerung beitragen. Im November und Dezember werden Erntehelfer aus Nicaragua eingestellt, die für einen geringen Lohn die reifen Kaffeekirschen ernten. Diese werden, darauf in einer speziell angefertigten Apparatur gewaschen und entsteint. Die Steine enthalten die Samen, die dann als Kaffeebohnen zu  uns gelangen. Diese Steine müssen aber zuerst getrocknet werden, bevor aus ihnen dann die Samen entfernt werden können. Diese machen darauf eine längere Reifezeit durch, bevor sie als grüne Kaffeebohnen getrocknet werden können. In der hier besuchten Plantage werden die grünen Bohnen danach getrocknet und schliesslich auch geröstet und abgepackt. Kaffee, der hier produziert wird, ist ein handwerklich hergestelltes Produkt von höchster Qualität. Zur Bestätigung der Kaffeequalität werden wir zum Kosten zweier verschieden stark gerösteter Kaffees eingeladen. Dazu gibt es zwei Kostproben costa-ricanischer Spezialitäten: picadillo de aracache und Bananenbrot. Der Kaffee und die beiden Leckerbissen schmecken vorzüglich, wobei ich den stark gerösteten Kaffee bevorzuge. Wir bedanken uns, kaufen noch zwei Packungen Bohnenkaffee und begleichen die Kosten für die Führung. Danach geht die anstrengende Fahrt weiter.


Den nächsten Halt machen wir am Ostufer des Arenalsees beim Restaurant Café y Macadamia. Das Lokal weist eine grosse Terrasse Richtung See auf und eignet sich wunderbar für die Beobachtung und das Fotografieren von Vögeln, insbesondere von Kolibris, und von Schmetterlingen, da auf der Aussenfläche viele Blütenpflanzen wachsen.
Als nächstes erreichen wir dann unsere gebuchte Lodge. Sie liegt etwas erhöht in El Castillo, wunderbar ausgerichtet auf See und Vulkan. Unsere Sachen einräumen, eine Dusche, eine Erfrischung im nahen Restaurant und ein Rundgang im Dorf mit anschliessendem Nachtessen in einem weiteren Restaurant schliessen den Tag ab.

Mittwoch, 12. Oktober
Der Morgen zeigt sich von der grauen Seite und es regnet. Vom nahen Vulkan Arenal sehen wir nur die Basis. Der Kegel versteckt sich in den Wolken. Nach dem Morgenessen in unserer Lodge fahren wir zum Eingang des Nationalparks Vulkan Arenal. Wir können nach Bezahlung der Tickets mit dem Auto in den Park fahren. Es bieten sich drei Wege an, um den Park zu erkunden. Wir entscheiden uns als erstes für den rund zwei km langen Fussweg zu einer Aussichtsplattform.
Zuerst führt der Weg durch eine Gasse von hochgewachsenen Rohrpflanzen. Wir gehen gemächlich und freuen uns an schönen Blüten und Früchten an den Rändern. Zwischendurch regnet es, wir ziehen die Pelerinen an, dann hört es wieder auf. Wir sind vorerst allein auf weiter Flur. Das Habitat ändert sich, typischer Regenwald breitet sich links und rechts aus, dichtes Gebüsch und hohe Bäume. Uns begegnet eine Gruppe Leute mit einem Guide an der Spitze, der uns auf eine hochgiftige, gelbe Schlange aufmerksam macht, die an einem Baum rechts vom Weg hangen soll. Wir finden dieses Schlängchen prompt, übrigens eine Greifschwanz-Lanzenotter. Beim Mirador, wo sich der Arenal von seiner besten Seite zeigen sollte, regnet es und der Grossteil des Kegels ist verhüllt. So erfreuen wir uns weiterhin an Kleinigkeiten: Verschiedene Insekten, spezielle Blüten und Früchte sowie Pflanzen ziehen unsere Aufmerksamkeit auf sich.
Nach rund vier Stunden sind wir wieder beim Auto. Damit fahren wir nun hoch zu einem zweiten Mirador. Unglaublich, die Sonne bricht durch, der Nebel um die Vulkanspitze hebt sich, der Kegel zeigt sich von zuoberst bis zuunterst, und ein Grossteil des Himmels wird blau – super Fototime. Zudem können wir hier  u.a. einige Montezuma Oropendolas bei ihrem eigenartigen Verhalten beobachten, wenn sie sich vornüber verneigen und ihre unverkennbaren Gluckslaute ertönen lassen.


Der nächste Abschnitt unseres Besuchs spielt sich in der Nähe des Sees ab, wo ebenfalls noch ein Pfad begangen werden kann. Nichts Spektakuläres, wenn man davon absieht, dass uns hier ein Nasenbär ohne erkennbare Furcht entgegentrottet, und dass eine Warntafel darauf aufmerksam macht, die Krokodile im See nicht zu füttern. Übrigens führt eine Strasse, die diesen Namen nie verdient, zu dieser Filiale des Naturparks. Ein Restaurant gibt es nirgends, dafür eine rechte Anzahl Trinkwasserspender. Wir kommen erst gegen sechs Uhr abends in unsere Unterkunft zurück.
Nach dem Duschen geht‘s ins nahe Hotelrestaurant, wo wir ein feines Znacht mit Fisch kriegen. Der Schlaf danach ist uns gewiss nach diesem strengen Tag.

Donnerstag, 13. Oktober
Heute soll das Auto pausieren, also planen wir einen Rundgang in der Umgebung mit verschiedenen Optionen. Mit Regen ist nicht ernsthaft zu rechnen.  So machen wir uns wanderausgerüstet auf den Berg hinauf. Von rund 600 m ü. M. steigen wir steil auf fast 900 m. Google meint, man könnte diesen Weg mit einem Auto machen, aber wir sehen das anders. Wir steigen etwas zu hoch, da die ins Nachbartal hinabführende Route mit einem Stacheldrahtzaun, der geöffnet werden kann, verschlossen scheint. Als wir aber merken, dass wir zu hoch gestiegen sind und umkehren, stellen wir fest, dass das vorgehängte Schloss gar nicht verschlossen ist. Also beschliessen wir, diesen Weg zu nehmen. Nach wenigen hundert Metern kommen wir zu einem villenartigen Neubau, wo zwei Männer mit Bauen beschäftigt sind. Unsere Nachfrage ergibt, dass der gewählte Weg ein privater ist und dass wir demzufolge eigentlich umkehren müssten. Der Mann, der das Sagen hat und ein gutes Englisch spricht, gibt uns dann doch die Erlaubnis, auf diesem Weg weiter zu gehen, allerdings mit einer Warnung vor giftigen Schlangen und mit dem Rat, einen Stecken dabei zu haben. Nach längerem Abwägen der Gefahren entschliessen wir uns, den etwas besseren Pfad von zwei Varianten zu wählen. Ich besorge mir vom Boden einen einigermassen geraden Ast. Der Abstieg kann los gehen. 
Zügig erreichen wir unten im Talboden die gewünschte Strasse, die dem See entlang zurück zu unserer Unterkunft führt. Der Haken dabei ist, dass auch hier ein Stück mehrfach übereinander verlaufender Stacheldraht den Weg versperrt. Und dass Vorhängeschloss hier ist verschlossen. Nun heisst es untendurch kriechen, was wir ohne irgendwelche Verletzungen schaffen.
Nun wäre eine Erfrischung angesagt, aber die entsprechende Infrastruktur fehlt. So bleibt nichts anderes, als weiter zu marschieren. Ein erster Versuch scheitert am Nichtvorhandensein eines Gerätes zum Kreditkarten Lesen. Eine zweite Gelegenheit ergibt sich, als wir eine Bootsanlegestelle finden, wo wir drei Männer und eine Frau danach fragen, ob es hier die Möglichkeit gebe, einen Bootsausflug zu buchen. Ihre positive Antwort erfreut uns, und als wir die Preise dafür vernehmen, schlagen wir zu. Englisch können sie nicht grossartig, ebenso wenig, wie wir Spanisch können. So kaufen wir im nahen Kleinladens etwas zu trinken und gehen zurück zur Anlagestelle. Hier bezahlen wir 3000 Colones, ein Bootsführer mit Boot wird für uns organisiert, und schon sind wir draussen auf dem Arenalsee, ein tolles Gefühl, denn hier ist kein anderes Boot unterwegs zu sehen. Unser Driver hat keine Ahnung von Englisch,  fährt uns in die Nähe des Arenalvulkans und bejaht dann auch unsere Anfrage nach Schwimmen im See. So ziehen Pierre und ich die Badehose an und springen ins köstlich kühle Wasser. Nach diesem Vergnügen fahren wir Richtung pflanzenüberwuchertes Ufer, ganz nah heran, und können zwei Gelbstirn-Blatthühnchen von zuschauen, wie sie Futter suchen. Da wird wieder foto- und videographiert und Speicherplatz beansprucht. Erstaunlich ist, wie sich die beiden Hühnchen absolut nicht stören lassen bei ihrer Tätigkeit. 
Jetzt folgt der Anhang der Geschichte. Als wir zurück sind von unserer Bootsfahrt, drücke ich unserem Bootsführer ein Trinkgeld in die Hand. Wir bedanken uns ordentlich für den tollen Ausflug und gehen auf den Weg zurück zu unserer Unterkunft. So günstig sind wir noch nie weggekommen. Aber oha, da sind wir Opfer eines Missverständnisses geworden. Wir sind keinen km weit gegangen, da hält ein Auto neben uns, eine junge Frau kurbelt die Scheibe herunter und erklärt uns, wir hätten die Bootsfahrt nicht bezahlt. Nach einigen beidseitigen Erklärungen müssen wir eingestehen, dass da ein Missverständnis vorliegt und der bezahlte, geringe Betrag als Eintrittsgeld zur Bootsanlegestelle erhoben wird. Wir begleichen unsere Schuld und erreichen danach mit einem Zwischenhalt für den bald obligaten Fruchtshake unser derzeitiges Zuhause.


Den letzten Abend in El Castillo verbringen wir im nahen Hotel-Restaurant bei einem vorzüglich zubereiteten Fisch aus dem Arenalsee und einer Flasche Vino Rosato aus Spanien. Wein wird gemäss Auskunft eines Gastronomen in Costa Rica nicht angebaut. Dafür werden hierzulande Batidos de Frutas getrunken, eben die genannten Shakes mit Milch oder Wasser gemixt.

Freitag, 14. Oktober
Der letzte Tag unseres Costa Rica-Aufenthalts ist angebrochen. Nachdem wir unsere Koffer und Rucksäcke gepackt haben, gibt es für mich zum letzen Mal Gallo Pinto zum Frühstück. Nun sind wir gespannt, wie unsere Gastgeberin das Problem mit unserer Zahlung löst. Sie eröffnete uns nämlich am ersten Abend, dass sie nur Barzahlung entgegennehmen könne, da sie keinen Apparat für Kartenzahlung besitze. Laut den Buchungskonditionen ist diese aber möglich. Wir haben uns darauf eingestellt und nicht mehr genug Bargleld mehr zur Verfügung. Sie eröffnet uns nun, dass ihr Sohn einen Kartenterminal besitze und dass wir bei ihm zahlen können. Wir fahren mit ihr rund zwei km weit zu ihm. Er betreibt dort einen kleinen Supermarkt, und da können wir bezahlen. 
Unsere Fahrt zum Flugplatz startet zu Beginn problemlos. Unser TomTom führt uns aber nach einigen Kilometern auf schlechtere Strassen, und als wir dann eine Schotterstrasse nehmen sollen, verlieren wir das Vertrauen in dieses Hilfsmittel. Wir wenden und fahren zurück auf einen grossen Kreisel und nehmen eine andere Strasse. Das Navi aber fordert eine Rückkehr auf die eben verlassene Route. Zunächst beschliessen wir, einfach die ursprüngliche Richtung beizubehalten, was aber ebenfalls in die Irre führt. Wir  nehmen nun die nächste Strasse, vierspurig, absolut neuer Belag, aber sie endet im Nichts. Nach einem Halt und dem Studium der Strassenkarte erreichen wir doch noch den Flughafen von San José, und das zeitweise durch sintflutartigen Regen und bei recht dichtem Nebel. Wir laden Margrit und das Gepäck aus und fahren zu einer Tankstelle und anschliessend zur Autovermietung, die unseren Hyunday Kreta anstandslos zurück nimmt. Mit dem Shuttlebus des Vermieters werden wir zum Flugterminal gebracht. Nun beginnt die lange Wartezeit. Um 19:30 Uhr soll unsere Maschine starten.


Mit einer Verspätung von rund 40 Minuten startet dann unsere Maschine wirklich, hinauf in den dunklen Himmel. Schon bald wird das Nachtessen serviert. Der Pilot meldet, dass trotz des verspäteten Abflugs die Ankunftszeit in Zürich eingehalten werden kann, da die Wetter- und Windverhältnisse günstig sind. Ich versuche, etwas zu schlafen. Das gelingt wirklich.

Samstag, 15. Oktober
Etwa zweieinhalb Stunden vor unserer Ankunft in Zürich werden die Lukendeckel angehoben. Die Sonne scheint, unter uns breitet sich eine flaumig weiche Wolkendecke aus. Wir haben Europa erreicht. Das Frühstück wird serviert, kein Gallo Pinto, keine Spiegeleier, keine gebratenen Bananen, sondern einfach Brot, Zopf, Butter, Konfi, Käse und Milchkaffee. Wir sind bald wieder zu Hause. Die Landung verläuft planmässig. Um 14:50 Uhr hat uns die Schweiz wieder. Jetzt steht und die Umstellung auf Schweizer Verhältnisse bevor. Es war eine tolle Reise mit unglaublich vielen Eindrücken. Dankbar dafür, dass wir vier Wochen andere Leute, andere Umgebungen, andere Sitten kennen lernen durften, kehren wir heim.